Nach massiven Erdabsackungen ist ein Mehrfamilienhaus am Königshöher Weg in Wuppertal-Elberfeld weiterhin akut einsturzgefährdet. Die Feuerwehr Wuppertal war am Freitagmittag zu dem Gebäude gerufen worden, nachdem sich im Boden rund um das Haus zahlreiche Löcher und Hohlräume gebildet hatten. Zeitgleich traten in der Fassade teils lange Risse auf, die sich im Verlauf des Tages weiter vergrößerten. Das Gebäude wurde umgehend evakuiert und weiträumig abgesperrt.
Die vier anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen und sind vorübergehend bei Verwandten untergekommen. Das Wohnhaus ist bis auf Weiteres unbewohnbar und darf wegen erheblicher Einsturzgefahr nicht betreten werden. Die Stadt Wuppertal steht sowohl mit den Betroffenen Anwohner als auch mit dem Eigentümer der Immobilie in engem Austausch.
Als Ursache der Schäden gilt nach ersten Erkenntnissen eine Unterspülung des Untergrunds. Ein Geologe vermutet, dass ein Leitungsschaden dafür verantwortlich sein könnte. Die Wuppertaler Stadtwerke sind weiterhin mit der Klärung der genauen Ursache befasst und haben das Gebäude vorsorglich vom Gas- und Stromnetz getrennt. Ein Statiker, der Kommunale Ordnungsdienst sowie das Technische Hilfswerk begleiteten den Einsatz und prüften die Standfestigkeit des Gebäudes. Ein abschließendes Ergebnis zur langfristigen Stabilität liegt bislang nicht vor.
In der Nacht zu Samstag begann das Technische Hilfswerk mit umfangreichen Sicherungsmaßnahmen. Insgesamt wurden rund 35 Kubikmeter Spezialbeton in die Hohlräume neben und unter dem Gebäude eingebracht, um den Untergrund zu stabilisieren und einen Einsturz vorerst zu verhindern. Der Einsatz konnte in den frühen Morgenstunden zunächst abgeschlossen werden. Ob das Gebäude dauerhaft gerettet werden kann, bleibt jedoch offen.
Am späten Freitagabend wurden auch an einem benachbarten Gebäude Schäden sichtbar. Dabei handelt es sich um ein Dienstgebäude der Wuppertaler Stadtwerke am Schwarzen Weg, das daraufhin ebenfalls gesperrt wurde. Ein Feuerwehrsprecher erklärte, der Zusammenhang zwischen den Schäden am Mehrfamilienhaus und denen am Nachbargebäude sei offensichtlich.
Die Gefahrenstelle wurde weiträumig abgesichert. Nach Angaben der Feuerwehr besteht keine Gefahr für umliegende Wohnhäuser oder die nahegelegene Grundschule am Königshöher Weg. Der Königshöher Weg sowie der Schwarze Weg bleiben dennoch vollständig für den Verkehr gesperrt. Fußgängerinnen und Fußgänger können den Bereich weiterhin passieren.
Insgesamt waren rund 60 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und den Wuppertaler Stadtwerken im Einsatz. Die Feuerwehr Wuppertal beendete ihren Einsatz gegen 2.30 Uhr am Samstagmorgen und übergab die Einsatzstelle an das Bauamt der Stadt Wuppertal. Wie es mit dem beschädigten Gebäude weitergeht, hängt nun von den laufenden Untersuchungen zur Ursache der Unterspülung und der statischen Bewertung ab.














