Der Teileinsturz des Daches eines dreigeschossigen Wohnhauses in der Hagener Straße hat am Samstagnachmittag einen umfangreichen Großeinsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW), Rettungsdienst und Polizei ausgelöst. Die Alarmierung erfolgte am Samstagnachmiitag gegen 15.30 Uhr. Beim Eintreffen der ersten Kräfte zeigte sich, dass große Teile des Daches aus bislang ungeklärter Ursache auf die Straße gestürzt waren. Weitere Abschnitte drohten nachzurutschen.
Das betroffene Gebiet wurde umgehend weiträumig abgesperrt. Insgesamt 23 Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses wurden vorsorglich evakuiert, ebenso ein benachbartes Gebäude. Die Stadt Gevelsberg stellte einen Bus zur Betreuung der Betroffenen bereit und organisierte Unterbringungsmöglichkeiten. Nach Angaben der Feuerwehr wurden bei dem Vorfall keine Personen verletzt.
Zur Sicherung der Einsatzstelle wurden zunächst ein Feuerwehrkran aus Bochum und der Teleskopmast der Feuerwehr Dortmund eingesetzt. Mithilfe dieser Geräte konnten lose Dachteile Stück für Stück abgetragen werden. Parallel überwachte eine Drohne des Ennepe-Ruhr-Kreises das Einsatzgeschehen aus der Luft, um die Lage kontinuierlich zu beurteilen. Das betroffene Dach, mit einer Grundfläche von rund 220 Quadratmetern, war stark instabil. Die Feuerwehr und das THW mussten es weitgehend zurückbauen. Diese Arbeiten wurden auch über Nacht und bis in die Nachmittagsstunden fortgeführt. Laut Feuerwehr blieb die Dachkonstruktion in Bewegung, weshalb eine permanente Überwachung und Sicherung erforderlich war.
Das THW setzte zusätzlich ein sogenanntes Einsatzstellen-Sicherungs-System (ESS) ein. Dieses System nutzt Lasertechnik, um kleinste Gebäudebewegungen zu erkennen und die Einsatzkräfte rechtzeitig zu warnen. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit einem Baufachberater des THW.
Zur Bewältigung der komplexen Lage wurde die Einsatzstelle in mehrere Abschnitte gegliedert. Eine besondere Herausforderung stellte der Personalwechsel während der Nacht dar. Unterstützung erhielt die Feuerwehr Gevelsberg von Wehren aus Bochum, Dortmund, Ennepetal, Schwelm, Sprockhövel und Witten sowie von zahlreichen THW-Ortsverbänden, unter anderem aus Castrop-Rauxel, Hagen, Hattingen, Herne, Remscheid, Schwelm und Wetter. Die Hilfsorganisationen des Deutschen Roten Kreuzes aus Ennepetal und Witten sowie die Johanniter aus Herdecke versorgten die Einsatzkräfte vor Ort. Neben dem Kreisbrandmeister war auch die Technische Einsatzleitung des Ennepe-Ruhr-Kreises im Einsatz.
Der Leiter der Feuerwehr Gevelsberg, Falk Ramme, zeigte sich dankbar für die breite Unterstützung:
„Das Zusammenspiel mit den überörtlichen Kräften lief einmal mehr reibungslos und vorbildlich. Die Kreiskonzepte haben hier erneut gegriffen. Vielen Dank für die großartige Zusammenarbeit!“ Auch Vertreter der Stadtverwaltung, darunter Bauverwaltungsleiter Björn Remer und Kämmerer Andreas Saßenscheidt, waren an der Einsatzstelle.
Das Nachbarhaus blieb bislang unbeschädigt, bleibt aber aus Sicherheitsgründen weiterhin evakuiert. Die Hagener Straße ist nach wie vor voll gesperrt, was auch zu Einschränkungen im öffentlichen Nahverkehr führt. Derzeit befinden sich rund 80 Einsatzkräfte vor Ort, in der Spitze waren es bis zu 120. Die Sicherungs- und Rückbauarbeiten werden voraussichtlich bis in die Abendstunden andauern. Die Ermittlungen zur Ursache des Teileinsturzes dauern an.









