[Update] Nach dem Sabotage-Verdacht auf dem Bundeswehrgelände in Mechernich und der daraus resultierenden Sorge um eine mögliche Trinkwasserverschmutzung hat sich die Lage deutlich entspannt. In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages konnten die befürchtete Kontamination des Trinkwassers mit chemischen und biologischen Fremdstoffen weitestgehend ausgeschlossen werden. Derzeit werde aber weiterhin geprüft ob eine Kontaminationen mit Keimen oder Bakterien vorliegen könnte. Diese Ergebnisse werden aber erst frühestens heute Abend erwartet, da die Analysen 24-48h dauern.

Trinkwasser vor Nutzung sprudelnd aufkochen

Trotz der positiven Nachricht bitten die Behörden die Bürgerinnen und Bürger, das Leitungswasser vor der Nutzung einmalig sprudelnd aufzukochen. Dies gilt für die Zubereitung von Nahrung, das Trinken sowie das Zähneputzen. Kaffeemaschinen und ähnliche Geräte erreichen nicht die notwendige Temperatur, um mögliche Verunreinigungen vollständig abzutöten.

Erste Analysen durch Taskforce und Feuerwehr

Die Feuerwehr Mechernich, das Deutsche Rote Kreuz (DRK), Einheiten der Bundeswehr und das Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen arbeiteten in der Nacht intensiv daran, die Lage zu klären. Mit Unterstützung der Analytischen Taskforce der Feuerwehr konnten die ersten Wasserproben zügig analysiert werden.

Sabotage-Hintergrund: Unbefugter Zugang zum Trinkwassersystem

Der Vorfall ereignete sich, nachdem Unbekannte einen Zaun auf dem Bundeswehrgelände angehoben und sich so Zugang zum Trinkwassersystem verschafft hatten. Dieser unbefugte Zugang löste den Verdacht einer möglichen gesundheitsgefährdenden Verunreinigung aus, woraufhin die Stadt Mechernich dazu aufrief, kein Wasser aus dem Hahn zu trinken. Betroffen waren rund 10.000 Einwohner des Kernortes Mechernich und der umliegenden Ortschaften sowie der Bundeswehrstandort in Mechernich.

Dass war geschehen:

Am heutigen Abend haben die Behörden im Kreis Euskirchen eine dringende Warnung herausgegeben, das Trinkwasser in Mechernich nicht wie gewohnt zu nutzen. Grund dafür ist der Verdacht auf eine Verunreinigung des Wassers, der möglicherweise durch eine Sabotage verursacht wurde.

Laut einer Mitteilung der Stadt Mechernich wurde an der Wasseraufbereitungsanlage im Bundeswehrgelände ein Zaun entdeckt, der mutmaßlich zerschnitten wurde. Dies deutet auf einen unbefugten Zugang zum Trinkwassersystem hin. Infolge dieses Vorfalls hat die Stadt umgehend einen Krisenstab einberufen, der noch in der Nacht Klarheit über die Situation schaffen soll.

Um die Qualität des Trinkwassers zu überprüfen, sind Experten der Feuerwehr aus Essen auf dem Weg nach Mechernich. Sie sollen noch in der Nacht Wasserproben entnehmen und analysieren.

Die Behörden befürchten, dass das Trinkwasser möglicherweise gesundheitsgefährdend verunreinigt wurde. Vor diesem Hintergrund haben sie in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Kreises Euskirchen dringende Handlungsempfehlungen für die Bevölkerung herausgegeben:

  • Das Leitungswasser darf bis auf Weiteres nicht als Trinkwasser verwendet werden.
  • Die Nutzung des Wassers zum Duschen, zur Zubereitung von Nahrung oder zum Waschen der Kleidung ist untersagt.
  • Das Wasser ist ausschließlich zur Brauchwassernutzung, wie beispielsweise für die Toilettenspülung, freigegeben.
  • Die Bevölkerung wird aufgerufen, sich vorsorglich mit einem Vorrat an Trinkwasser zu versorgen.

Die Stadt Mechernich bereitet derzeit eine Notwasserversorgung vor und hat ein Bürgertelefon unter der Nummer 02443 – 494413 eingerichtet, um Fragen der Bürger zu beantworten und weitere Informationen bereitzustellen.

Die genauen Umstände und die potenzielle Gefährdung durch die Trinkwasserverschmutzung werden noch untersucht.

Update 0.30 Uhr: Die Anwohnerinnen und Anwohner werden mithilfe von Warnfahrzeugen der Feuerwehr über die Situation informiert. Betroffen sind etwa 10.000 Einwohner aus dem Kernort Mechernich sowie den Ortschaften Strempt, Roggendorf, Breitenbenden, Weißenbrunnen und Denrath. Auch der Bundeswehrstandort in Mechernich wird mit diesem Wasser versorgt. Die Stadt Mechernich stellte klar, dass es sich bei der betroffenen Anlage nicht um eine Wasseraufbereitungsanlage handelt, sondern um einen Hochbehälter, der die genannten Ortschaften mit Trinkwasser versorgt. Spezialisten der Analytischen Task Force aus Essen haben bereits Wasserproben entnommen, deren Ergebnisse voraussichtlich am Freitagmorgen vorliegen werden. Bis dahin bleibt die Nutzung des Leitungswassers für Trinken, Duschen, Kochen und Waschen strikt untersagt. Die Stadt Mechernich bereitet weiterhin eine Notwasserversorgung vor und hat ein Bürgertelefon eingerichtet, um Fragen der Bürger zu beantworten und weitere Informationen bereitzustellen.

Von Axel