Am vergangenen Samstag versammelten sich rund 1500 Demonstranten in Ronsdorf, um ihren Protest gegen den geplanten Ausbau der Landesstraße 419 kundzutun. Organisiert vom „Bündnis gegen den Ausbau der L419“ hatte die Demonstration eine beeindruckende Resonanz, die die Erwartungen der Veranstalter bei Weitem übertraf. Ursprünglich hatten sie mit etwa 500 Teilnehmern gerechnet, doch letztendlich fanden sich dreimal so viele Menschen ein, um friedlich gegen den vierspurigen Ausbau der Straße und die geplante Anbindung an die A1 zu demonstrieren.
Die Atmosphäre während der Demonstration war geprägt von Friedlichkeit und einem klaren inhaltlichen Fokus. Familien mit Kindern, Fahrradfahrer und Hundebesitzer waren zahlreich vertreten, da sie alle Nutzer der Ronsdorfer Anlagen sind, die durch die geplanten Bauprojekte des Landes erheblich beeinträchtigt würden. Martin Schwefringhaus, zentraler Organisator der Demo und Vorsitzender des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, betonte die Bedeutung des Engagements für den Erhalt des Grüns in Wuppertal.
Der Ronsdorfer Verschönerungsverein, der seit seiner Gründung im Jahr 1869 für die Anlage von Wald- und Parkflächen in der Region steht, ist maßgeblich betroffen von den Plänen des Landes, die zwei Hektar des Vereinsgeländes für den Straßenausbau beanspruchen würden. Diese Pläne stoßen auf heftigen Widerstand, da nicht nur die Verkehrszunahme, sondern auch die unzureichende Kompensation für die Verluste an Naturflächen und Lebensqualität in der Region kritisiert wird.
Die Demonstranten äußerten ihre Besorgnis über die Auswirkungen des Straßenausbaus auf die Umwelt und forderten stattdessen eine sinnvolle Mobilitätswende. Anette Mülenschläder von „Dinner for future“ und Paul Yves Ramette, Fraktionsvorsitzender der Grünen, waren nur einige der Stimmen, die sich gegen die veralteten Pläne aussprachen und eine Neuausrichtung der Verkehrspolitik forderten.
Trotz der positiven Resonanz aus der Bevölkerung und des breiten Engagements des Ronsdorfer Verschönerungsvereins geht der Kampf gegen den Ausbau der L419 weiter. Der Verein hat bereits Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss eingereicht und versucht, mit rechtlichen Mitteln den Ausbau zu stoppen. Dank großzügiger Spenden aus der Bevölkerung konnte der Verein renommierte Umweltrechtler engagieren, um ihre Interessen vor Gericht zu vertreten.