Am Sonntagvormittag hat die Polizei Essen gemeinsam mit Feuerwehr und Johannitern eine groß angelegte Einsatzübung durchgeführt. Schauplatz war das Stadion an der Hafenstraße. Dort wurde ein Anschlag auf die Fankurve simuliert.

Rund 400 Freiwillige, vor allem Polizeischülerinnen, Polizeischüler sowie junge Mitglieder der Johanniter, übernahmen die Rollen von Fans, Verletzten und Tätern. Für die Einsatzkräfte war die Lage vollkommen überraschend, denn sie waren im Vorfeld nicht informiert worden, um die Abläufe möglichst realistisch zu testen.

Das Szenario begann mit einer Explosion. Rauch stieg auf, Schreie rund um das Stadion, Menschen rannten durcheinander. Manche waren schwer verletzt oder geschockt, andere vermissten ihre betroffenen Angehörigen. Die Johanniter hatten die Komparsen täuschend echt geschminkt, sodass Polizei und Rettungskräfte unter realitätsnahen Bedingungen arbeiten konnten.

Während der Rettungsdienst die Verletzten versorgte, sicherte die Polizei den Bereich und nahm die Ermittlungsarbeit auf. „Wir wollen Täter finden, die Feuerwehr und der Rettungsdienst wollen Menschen retten – das ist nicht immer deckungsgleich, deshalb sind klare Absprachen entscheidend“, erklärte Polizeisprecher Hendrik Heyer.

Nach mehreren Stunden zog die Einsatzleitung ein positives Fazit. Carina Fischer, Leiterin der Polizeiinspektion Nord, betonte, dass die Übung alle Beteiligten gefordert habe: „Unsere Teams sind richtig ins Schwitzen gekommen. Es war realistisch, dynamisch und lehrreich.“ Zugleich habe man Punkte erkannt, die künftig noch besser abgestimmt werden müssen.

Für die Freiwilligen war es nicht nur ein anstrengender, sondern auch ein spannender Tag. Kevin, Mitglied der Johanniter, übernahm sogar die Doppelrolle: Verletzter Fan und Anschlagstäter. Sein Fazit: „Ich habe mich gut betreut gefühlt und fand es interessant, einmal die andere Seite mitzuerleben.“

Am Ende waren sich alle Beteiligten einig: Solche Übungen kosten Kraft, sind aber unverzichtbar. Denn nur durch realitätsnahes Training können Polizei und Rettungsdienste im Ernstfall schnell und abgestimmt reagieren und so die Sicherheit bei Großveranstaltungen wie Fußballspielen weiter erhöhen.

Von Matthi

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