Nach den landesweiten Arbeitsniederlegungen Ende Februar ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Nordrhein-Westfalen erneut zu zweitägigen Warnstreiks im Nahverkehr auf. Die Aktionen am 5. und 6. März betreffen zahlreiche Busse und Bahnen und sollen im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen für etwa 30.000 Beschäftigte im kommunalen Nahverkehr NRW Druck auf die Arbeitgeber ausüben. Eine zentrale Streikveranstaltung ist für den 6. März in Dortmund geplant.
Peter Büddicker, Branchenkoordinator Busse und Bahnen, betont den dramatischen Arbeitskräftemangel im ÖPNV, der zu hoher Belastung und Krankenständen führe. Die Gewerkschaft strebt tarifliche Lösungen an, um den Nahverkehr zukunftssicher zu gestalten. Kritik äußert ver.di gegenüber Arbeitgebern, die mit ihrem Vorschlag, Arbeitszeiten aufgrund des Personalmangels zu verlängern, die Situation verschärften.
Die Streikmaßnahmen treffen auch Fahrgäste, und ver.di bedauert die Unannehmlichkeiten. Durch die frühzeitige Ankündigung sollen Betroffene jedoch die Möglichkeit zur Planung haben.
Forderungen von ver.di in NRW:
- Entlastungstage für alle Beschäftigten im ÖPNV
- Identischer Ort für Arbeitsbeginn und -ende
- Zulage ab dem 1. Tag bei vorübergehender Übertragung höherwertiger Tätigkeiten
- Schicht- und Wechselschichtzulage für den Fahrdienst
- 100 Prozent Jahressonderzahlung
- Überstunden ab der 1. Minute und in der individuellen Stufe ohne Abzug
- Zulage für Vorhandwerker / Gruppenführer / Teamleiter nach individueller Stufe
Betroffene Betriebe im erneuten Streik:
- Duisburger Verkehrsgesellschaft Aktiengesellschaft (Duisburg)
- Rheinbahn AG (Düsseldorf)
- WSW mobil GmbH (Wuppertal)
- Stadtwerke Solingen GmbH (Solingen)
- Stadtwerke Remscheid GmbH (Remscheid)
- Bahnen der Stadt Monheim GmbH (Monheim)
- MVG Märkische Verkehrsgesellschaft GmbH (Lüdenscheid)
- Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr mbH (Ennepetal)
- Hagener Straßenbahn Aktiengesellschaft (Hagen)
- Kölner Verkehrs-Betriebe Aktiengesellschaft (Köln)
- … (weitere aufgeführte Betriebe)
Die Verhandlungen werden am 11. und 12. März in Dortmund in dritter Runde fortgesetzt.