Am Freitag, den 2. Februar, ruft die Gewerkschaft Verdi zu flächendeckenden Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr auf. Insbesondere in Nordrhein-Westfalen sollen die Arbeitsniederlegungen bereits am Freitagmorgen mit dem Schichtbeginn in der Regel zwischen 3 und 4 Uhr beginnen. Die Streiks könnten sich bei Betrieben mit Nachtschichten bis in den Samstag hineinziehen, so Verdi NRW. Über 30 kommunale Verkehrsbetriebe in Nordrhein-Westfalen sind von den Arbeitsniederlegungen betroffen.
Zu den betroffenen Gruppen gehören nicht nur Pendler, sondern auch Schüler, die üblicherweise öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Das nordrhein-westfälische Schulministerium betonte jedoch, dass trotz des Warnstreiks die Schulpflicht weiterhin gilt. Eltern sind demnach aufgefordert, sicherzustellen, dass ihre Kinder trotz der Arbeitsniederlegungen zur Schule kommen.
Die Liste der von Verdi NRW genannten betroffenen Unternehmen ist umfangreich und umfasst unter anderem die Duisburger Verkehrsgesellschaft, die Rheinbahn (Düsseldorf), WSW mobil (Wuppertal), SWK Mobil GmbH (Krefeld), Stadtwerke Solingen GmbH (Solingen), Stadtwerke Remscheid GmbH (Remscheid), die Kölner Verkehrs-Betriebe, Stadtwerke Bonn GmbH (SWB), die Ruhrbahn (Essen) und die Stadtwerke Münster.
Hintergrund der geplanten Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen, die im sogenannten Manteltarifvertrag geregelt sind. Die Forderung von Verdi NRW beinhaltet zusätzliche freie Tage. In den kommunalen Verkehrsbetrieben des bevölkerungsreichsten Bundeslandes sind etwa 30.000 Beschäftigte tätig. Bisher gibt es keine offizielle Reaktion des Kommunalen Arbeitgeberverbandes Nordrhein-Westfalen auf die Ankündigung des ganztägigen Warnstreiks durch die Gewerkschaft.
Die Gewerkschaft argumentiert, dass der dramatische Mangel an Arbeitskräften im öffentlichen Nahverkehr zu Fahrausfällen und einem erheblichen Überstundenberg für die Beschäftigten führe. Andrea Becker, Verdi Landesfachbereichsleiterin, betont, dass dies so nicht weitergehen könne. Ihrer Meinung nach erfordert die Verkehrswende auch eine grundlegende Veränderung der Arbeitsbedingungen im Verkehrssektor.
Der Warnstreik erhält Unterstützung von der Umweltbewegung Fridays for Future, die sich für eine nachhaltige Verkehrspolitik einsetzt.