NRW-Innenminister Herbert Reul präsentierte vergangenen Freitag (07.06.24) am Rande des EM-Testspiels gegen Griechenland die neueste Technik zur Drohnenabwehr. Laut Reul sei die Gefahr, die von Drohnen ausgeht, nicht zu unterschätzen. Drohnen, die oft nur so viel wie zwei Tafeln Schokolade wiegen, können aufgrund ihres geringen Gewichts und ihrer kompakten Größe einfach transportiert und unbemerkt eingeschmuggelt werden. Diese kleinen Fluggeräte sind zudem kostengünstig und ohne größere Vorkenntnisse zu bedienen.
„Drohnen sind Instrumente, mit denen jedermann gefährliche Traglasten befördern kann. Und es ist sehr schwierig, darauf Einfluss zu nehmen.“ Bei allen Em-Spielen in Nordrhein Westfalen wird die Drohnenabwehr der Polizei aktiv sein. Im Umfeld der Stadien wird dann ein speziell ausgerüsteter Lkw positioniert, der mit Spezialequipment beladen ist, darunter auch schultergestützte Störsender, die auch bei der Bundeswehr zum Einsatz kommen.
Die schultergestützten Störsender, die von den Spezialisten der Polizei bedient werden, können mittels elektromagnetischer Störstrahlung die Steuerverbindung zwischen der Bodenkontrollstation und der Drohne unterbrechen. So können die Drohnen gestoppt, kontrolliert zur Landung gezwungen oder der Drohnenpilot geortet werden. Zusätzlich zu den bekannten Störsendern stehen der Polizei noch weitere, nicht näher spezifizierte Abwehrsysteme zur Verfügung. „Wir müssen aber aus taktischen Gründen darauf verzichten, näher ins Detail zu gehen“. Auch Reul äußerte sich zurückhaltend: „Über unsere technischen Möglichkeiten reden wir nicht – wie gute Kartenspieler.“
Laut Reul ist Nordrhein-Westfalen führend in Sachen Drohnenabwehr. Bereits vor Jahren wurde eine spezielle Abteilung beim LZPD gegründet, die die Technologien kontinuierlich weiterentwickelt hat. Für die Fußball-EM wird ein Flugverbot für Drohnen in einem Radius von 3,6km um die Stadien herum verhängt. Falls doch eine Drohne in diesen Bereich eindringt, wird dies sofort erkannt und bewertet. Ist die Drohne als gefährlich eingestuft, wird sie von den Spezialisten zu Boden gebracht. Mit diesen Maßnahmen will NRW die Sicherheit während der Fußball-EM gewährleisten und mögliche Gefahren durch Drohnen effektiv abwehren.