Die Polizei Wuppertal erhielt gestern gegen 9.42 Uhr ein Notruf aus dem Wilhelm Dörpfeld Gymnasium in dem 4 verletzte Schüler gemeldet wurden. Wenige Minuten später fanden die ersteintreffenden Polizeikräfte einen 17 jährigen Deutsch-Türken mit einem Lehrer in dem Pausenraum der Oberstufe im 4OG. vor in dem es auch zu der Tat kam. Dieser hatte sich beruhigt und auf Ansprache des Lehrers auch sein Messer weggelegt.
Als nun aber die eingesetzten Polizeibeamten den Tatverdächtigen ansprachen, kam er wieder in einen Erregungszustand und ging auf die Polizisten zu und forderte von der Polizei erschossen zu werden, dabei war es in Wahrnehmung der Einsatzkräfte nicht ersichtlich ob er noch eine Waffe mit sich führte. Die Beamten handelten aber ruhig und legten dem Schüler unter Verwendung körperlicher Gewalt Handfesseln an. Nach erster inaugenscheinnahme der Verletzungen wurde der 17 jährige dann im Anschluss unter Polizeischutz der medizinischen Behandlung zugeführt.
Im nächsten Schritt wurde die Schule geräumt und die übrigen Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrkräften in Räumlichkeiten der Sparkasse untergebracht und durch Kräfte der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz und einer Schulpsychologin betreut. Für die Polizei galt es in dem Moment zu filtern welche Schüler evtl. noch wichtige Zeugeninformationen für die Ermittlungen hatten, diese wurden durch einen gesonderten Abschnitt der Polizei betreut und befragt.
Parallel wurde das Schulgebäude von Spezialeinheiten durchsucht und von einem Polizeihubschrauber überflogen um sicherstellen zu können dass auch im näheren Umfeld oder auf dem Dach sich keine weitere Gefahr befand.
Bei der anschließenden Spurensicherung der Kriminalpolizei wurde ein Schreiben sichergestellt was der Tatverdächtige Schüler dem Lehrer während sie auf die Polizei gewartet hatten übergab. In diesem Schriftstück bekannte er sich zu der Tat, „der Inhalt des Textes lässt auf eine psychische Erkrankung schließen“ so der Staatsanwalt Patrick Penders, Hinweise darauf das der Tatverdächtige sich wegen seiner psychologischen Probleme in ärztlicher Behandlung befindet liegen derzeit nicht vor . Des weiteren wurde in der Schule ein Messer mit blutanhaftungen festgestellt, dass von der Polizei aufgrund der bis heute Mittag durchgeführten Vernehmungen als einzigste Tatwaffe eingestuft wurde. Hierbei handelte es sich um ein Klappmesser mit einer Klingenlänge von 6-8cm. Kurzzeitig nach der Tat wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft auch die Wohnanschrift des Beschuldigten durchsucht wo ebenfalls Beweismittel festgestellt wurden, die jetzt aber noch analysiert werden müssen.
Insgesamt kam es bei diesem Einsatz zu 8 Verletzten. 4 davon wurden von dem Täter mit dem Messer verletzt, diese wurden aber nur so leicht verletzt dass die zwischen 16 und 17 Jahre alten Mitschüler das Krankenhaus gestern bereits wieder verlassen konnten. 3 Schülerinnen erlitten durch die Ereignisse einen Schockzustand, 2 von den betroffenen Schülerinnen mussten ebenfalls ins Krankenhaus. Der Tatverdächtige fügte sich selbst schwere Verletzungen zu, er befindet sich derzeit noch im Krankenhaus.
Durch die Staatsanwaltschaft Wuppertal wurde heute ein Haftantrag gegen den Tatverdächtigen Schüler gestellt, darüber wird heute noch ein Haftrichter entscheiden müssen ob der 17 jährige im Anschluss seiner medizinischen Behandlung in Untersuchungshaft übergeht. Gegen den bisher bei den Behörden nicht in Erscheinung getretenen jungen Mann wird jetzt wegen versuchten Mordes ermittelt. Es wurde eine Mordkommission eingerichtet. Im weiteren Verlauf wird man den Verdächtigen zeitnah einem psychiatrischen Sachverständigen vorstellen um mehr über sein psychologischen Zustand erfahren zu können.