Am Freitagnachmittag versammelten sich etwa 450 Wuppertaler zu einem Demonstrationszug durch die Elberfelder Innenstadt, um für Klimaschutz und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs zu protestieren. Die gemeinsam von „Fridays for Future Wuppertal“ und der Gewerkschaft Verdi organisierte Demonstration fand statt, während gestern und heute der Bus- sowie Schwebebahnverkehr aufgrund eines Streiks eingestellt war.

Die Veranstaltung startete auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofs mit einer Kundgebung. Daniele Culosi, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Wuppertaler Stadtwerke, machte darauf aufmerksam, dass Busfahrer aufgrund langer Dienstzeiten und Überstunden kaum ausreichend Wendezeiten haben. Dies bezieht sich auf die Pausenzeit zwischen der Ankunft an einer Endhaltestelle und der Abfahrt in die Gegenrichtung. Er appellierte an die verantwortlichen Unternehmen: „Übernehmt die Verantwortung und investiert in das Personal!“

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind äußerte seine Freude darüber, dass trotz des Streiks viele Menschen an der Veranstaltung teilnahmen. Er betonte die zentrale Rolle des Verkehrssektors im Kampf gegen den Klimawandel. Dies könne jedoch nur gelingen, wenn der öffentliche Nahverkehr zuverlässig funktioniere und dafür mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stünden. Auf eine Frage von Jonah Näckel von Fridays for Future zum umstrittenen Ausbau der L419 äußerte sich Schneidewind kritisch und bezeichnete das Projekt als nicht zeitgemäß und ökologisch katastrophal. Er betonte, dass finanzielle Engpässe und die Notwendigkeit der Sanierung bestehender Straßen die Umsetzung des L419-Ausbaus höchst unwahrscheinlich machten.

An der Demonstration beteiligten sich auch Vertreter der Bündnisse „Parents for Future“, „Scientists for Future“ sowie das Bündnis für gemeinwohlorientierte Mobilität „Mobiles Wuppertal“. Der Demonstrationszug, begleitet von der Polizei, führte durch verschiedene Straßen und sorgte zeitweise für Verkehrsbehinderungen in der Elberfelder Innenstadt.

Von Matthi

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